Wesel. Der Moonlightlauf der Lauffreunde HADI Wesel fand mit 230 Teilnehmern diesmal weniger Resonanz. Dabei machte sich ein Weseler Duo auf den Weg.
Dämmerung taucht den Auesee nahezu in Dunkelheit. Flammen knistern aus knapp 100 Fackeln, die eine Strecke entlang der Halbinsel im Landschaftsschutzgebiet säumen. Im Mondschein bewegen sich Schatten in Rekordschnelle. Eine Atmosphäre, die Läufer wahrscheinlich nicht allzu oft genießen dürfen. Mit dem Moonlightlauf der Lauffreunde HADI Wesel kehrte am Freitagabend die 14. Auflage einer durch Corona vermissten Tradition für Laufbegeisterte zurück.
Ab 21 Uhr meisterten die Sportler die zwei 3,5 Kilometer langen Runden, die in einen stimmungsvollen Zieleinlauf mündeten. Dort blieb es nicht nur beim Feuer der Fackeln, auch feuerte das Publikum die Läufer ordentlich an. Mit 230 Teilnehmern war die Strecke gut gefüllt, jedoch nicht so wie in den Jahren vor der Pandemie. „Sonst hatten wir bis zu 700 Anmeldungen zu verzeichnen. Es ist aber für viele Veranstalter schwierig, die Zahlen aus der Zeit vor der Pandemie zu erreichen. Das sind noch die letzten Corona-Nachwehen“, bedauerte HADI-Vorsitzender Christopher Kloß.
„Eine wahre Win-Win-Situation“
Dennoch wollte er nicht von einem Misserfolg sprechen: „Jeder verausgabt sich und jedem konnten wir ein Lächeln abgewinnen. Das ist ein Erfolg, eine wahre Win-Win-Situation für Veranstalter und Teilnehmer.“ Außerdem positiv überrascht habe ihn die Altersspanne von jung bis alt. Als jüngster Läufer ließ ein 14-Jähriger seine Sportschuhe über den Asphalt gleiten. Die älteste Teilnehmerin bewies auch mit 69 Jahren noch jede Menge Ausdauer. Trotz des drohenden Sturmtiefs spielte das Wetter mit, wodurch alle Abendaktiven erfolgreich Zielluft schnuppern durften. „Dennoch hat der Sturm der letzten Tage die Organisation erschwert. Ich bin dankbar für unser eingespieltes Team. Ansonsten wäre das alles nicht so reibungslos gelaufen“, so Christopher Kloß.
Carina Fierek stellt persönliche Bestleistung auf
Am schnellsten rannten zwei Freunde an der jubelnden Menge vorbei ins Ziel. Hand in Hand beanspruchten die beiden Weseler Jens Gosebrink und Sascha Hubbert die funkende Ziellinie als erstes für sich. Mit einer Spitzenzeit von 23:50 Minuten ließ sich bereits Wettbewerbserfahrung erkennen. Gosebrink absolvierte 2019 beispielsweise den Ironman auf Hawaii. „Der Einlauf mit den Fackeln ist immer etwas ganz besonderes. Das ist der Moonlightlauf ohnehin. Es ist auch immer ein bisschen wie ein kleines Familientreffen“, schwärmte Gosebrink.
Bei den Frauen erlief Carina Fierek mit einer Zeit von 25:51 Minuten den Sieg. Im Gesamtranking reichte dies sogar für Platz vier „Das ist meine beste Zeit, die ich bisher auf der hiesigen Strecke erreicht habe. Der Wind war aber auch vorteilhaft“, so Fierek. Auch für sie sei der Lauf eine Möglichkeit, viele bekannte Gesichter der Szene wiederzusehen. Damit feierte der Wettbewerb zwischen Mondlicht und Feuerspiel ein erfolgreiches Comeback in seiner einzigartig Charakteristik.
An diesen Erfolg knüpfte auch der „Esel-Walk“ am Samstagvormittag an. Zur dritten Auflage kamen mehr als 50 Sportbegeisterte zur Strecke am Auesee.